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Matthias Hilka
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HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Liebe Forumsteilnehmerinnen und Forumsteilnehmer,
das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat den Kammern und Verbänden der Architekten und Ingenieure den Entwurf einer „neuen HOAI“ mit Stand vom 08.02.2008 vorgelegt. Ich konnte mich mit den Unterlagen kurz befassen und möchte nachstehend einen kurzen Überblick über den Entwurf geben.
Die Gliederung des Entwurfes einer „neuen HOAI“ stellt sich wie folgt dar:
Teil I: Allgemeine Vorschriften, §§ 1-15
Teil II: Flächenplanung, §§ 16-30
Teil III: Objektplanung, §§ 31-44 (Gebäude, Freianlagen, Ingenieurbauwerke, Verkehrsanlagen)
Teil IV: Fachplanung, §§ 45-51 (Tragwerksplanung, Technische Ausrüstung)
Teil V: Überleitungs- und Schlussvorschriften, § 52
Anhang zur HOAI
Nach dem nunmehr vorliegenden Entwurf soll die neue HOAI nach der Novelle nur noch 52 Paragraphen (vorher 103) umfassen und soll somit deutlich schlanker werden. Grund für den geringeren Umfang ist, dass viele Leistungen (Leistungsphasen und Leistungsbilder) der bisherigen HOAI in den (unverbindlichen) Anhang zur neuen HOAI ausgelagert werden sollen.
Auch die neue HOAI soll Mindest- und Höchstsätze enthalten, die als gesetzliches Preisrecht verbindlich sein sollen. § 7 des Entwurfes sieht vor, dass eine Honorarvereinbarung nur im Rahmen der Mindest- und Höchstsätze getroffen werden kann. Ist keine Honorarvereinbarung getroffen, sollen nach § 7 Abs. 6 des Entwurfes die jeweiligen Mindestsätze auf der Basis der anrechenbaren Kosten der Kostenschätzung als vereinbart gelten.
Nach § 6 a) des Entwurfes soll sich das Honorar zukünftig nach „den einvernehmlich festgelegten, anrechenbaren Nettobaukosten auf der Grundlage der Kostenschätzung oder nach Verrechnungseinheiten oder Flächengrößen“ richten. Damit entfallen die Kostenermittlungen nach den verschiedenen Kostenermittlungsarten gem. DIN 276. Gemäß § 7 des Entwurfes soll es nunmehr den Vertragspartnern bei Vertragsschluss obliegen, die anrechenbaren Kosten einvernehmlich festzulegen. Wörtlich heißt es hierzu in dem Entwurf: „Die Vertragsparteien treffen bei Auftragserteilung im Rahmen der durch diese Verordnung festgesetzten Mindest- und Höchstsätze eine Vereinbarung über die Leistung und die einvernehmlich festgelegten, anrechenbaren Kosten im Sinne des § 6 Buchstabe a).“
Der Anwendungsbereich der neuen HOAI soll nach dessen § 1 auf die Leistungen „der Architektinnen und Architekten und Ingenieurinnen und Ingenieure (Auftragnehmerin oder Auftragnehmer) mit Sitz im Inland“ beschränkt sein. Für ausländische Architekten und Ingenieure ist die neue HOAI damit unbeachtlich.
Die Honorartafeln – und damit der Anwendungsbereich der HOAI als gesetzliches Preisrecht - werden in dem Entwurf stark beschränkt. So endet z.B. die Honorartafel für die Objektplanung Gebäude schon bei anrechenbaren Kosten von 5.000.000 EUR (bislang: 25.564.594 EUR). Die HOAI wäre damit nur noch für kleinere und mittlere Bauvorhaben einschlägig.
Innerhalb der Honorartafeln wurden die Honorarwerte stark reduziert. So betrug z.B. bisher das Mindestsatzhonorar bei anrechenbaren Kosten von 400.000 EUR bei Honorarzone III, Mindestsatz, 38.127,- EUR. Nach der neuen Honorartafel in § 33 Abs. 1 des Entwurfes sind dies nur noch 19.826,- EUR. Allerdings wurde gleichzeitig auch die Bewertung der einzelnen Leistungsphasen grundlegend geändert. Der Entwurf für eine neue HOAI sieht vor, dass nur noch die Grundleistungsphasen in den Leistungsphasen 1 bis 5 oder 1- 3 (Leistungsbilder des Teils II des Entwurfs) bewertet werden. So sind z.B. die Leistungsphasen 1 bis 5 bei der Objektplanung Gebäude nach § 32 Abs. 1 des Entwurfes mit insgesamt 110% bewertet (LP1 - Grundlagenermittlung: 7%; LP2 – Vorplanung: 14%; LP3 – Entwurfsplanung: 23%; LP4 – Genehmigungsplanung: 13%; LP5 – Ausführungsplanung: 53%). Die weiteren Leistungsphasen sollen als „nichtplanerische Leistungen“ in den unverbindlichen Anhang zur HOAI einfließen, der freiwillig vereinbart werden kann. Die dortige Bewertung sowie die dortige Honorartafel entsprechen der bisherigen Regelung in der HOAI.
Eine Gegenüberstellung der alten und der neuen HOAI anhand eines Berechnungsbeispiels zeigt, dass der Entwurf für die neue HOAI bei den Planungsleistungen eine leichte Honorarerhöhung von ca. 10% bedeutet.
Aktuelle HOAI
Leistungsbild: Gebäude gem. § 15 HOAI
Anrechenbare Kosten: 500.000,- EUR
Mindestsatz, Honorarzone III
1. Grundlagenermittlung 3% 1.327,29 €
2. Vorplanung 7% 3.097,01 €
3. Entwurfsplanung 11% 4.866,73 €
4. Genehmigungsplanung 6% 2.654,58 €
5. Ausführungsplanung 25% 11.060,75 €
Summe 52% 23.006,36 €
Entwurf neue HOAI
Leistungsbild: Gebäude gem. § 32 des Entwurfes
Anrechenbare Kosten: 500.000,- EUR
Mindestsatz, Honorarzone III
1. Grundlagenermittlung 7% 1.610,42 €
2. Vorplanung 14% 3.220,84 €
3. Entwurfsplanung 23% 5.291,38 €
4. Genehmigungsplanung 13% 2.990,78 €
5. Ausführungsplanung 53% 12.193,18 €
Summe 110% 25.306,60 €
Der Umbauzuschlag ist in dem Entwurf der neuen HOAI allerdings nicht mehr vorgesehen und entfällt somit ersatzlos. Vorhandene Bausubstanz soll gem. § 31 Abs. 1 des Entwurfes nach wie vor Berücksichtigung finden.
Der bisherige § 8 HOAI wurde in dem vorliegenden Entwurf ersatzlos gestrichen. Insofern richtet sich die Fälligkeit der Honoraransprüche nach den Regelungen des BGB. Problematisch dürfte insbesondere der Wegfall von § 8 Abs. 2 HOAI sein, der bislang einen Anspruch auf Abschlagszahlungen gewährt. Der BGH hat den bisherigen § 8 HOAI in seinem Beschluss vom 22.12.2005 (Az.: VII ZB 84/05) sogar ausdrücklich als gesetzliches Leitbild bezeichnet. Die Vorschrift des § 632a BGB lässt Abschlagszahlungen nur „für in sich abgeschlossene Teile des Werkes“ zu, wenn „dem Besteller Eigentum an den Teilen des Werkes, an den Stoffen oder Bauteilen übertragen oder Sicherheit hierfür gleistet wird“. Ohne Sicherheitsleistung dürfte es daher nach dem vorliegenden Entwurf keine Abschlagszahlungen mehr geben.
Der Entwurf ist nicht amtlich veröffentlicht und wohl auch noch nicht mit den Ressorts innerhalb der Bundesregierung abgestimmt.
Der Protest bei den Kammern und Verbänden gegen den vorliegenden Entwurf ist groß. So geht die Architektenkammer NRW von dem Verlust von 2.000 Arbeitsplätzen in NRW aus (siehe hierzu: http://www.aknw.de/index.htm?modus=aktuelles_detail&id=1752 ).
Matthias Hilka
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04.03.2008 at 10:42 Uhr |
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C.Zeh
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Hallo Herr Hilka, danke für das Posting. Meiner Meinung nach ist der Referentenentwurf mehr als unverschämt, zeigt aber eine deutliche Tendenz des Bundes, die Leistungen der einheimischen Architekten, Ingenieure und Techniker zu negieren und diesen Berufsgruppen Kompetenz und Engagement abzusprechen. Im Klartext heißt das doch, dass wir gut genug sind, kleinere Bauvorhaben anzubieten, große Projekte aber zu Dumpingpreisen ins Ausland vergeben werden. Es wundert mich eigentlich auch nicht, denn diese Praxis ist gerade bei öffentlich-rechtlichen Vorhaben des Bundes und der Länder über den Umweg von Vergaben an GÜ schon lange selbstverständlich.
Deutlicher kann eine Regierung die Gelder, die in die Ausbildung junger Architekten und Ingenieure inverstiert werden von Staats wegen nicht mehr verramschen und eigene Verstöße gegen geltendes Preisrecht entkriminalisieren. Es wird sich zeigen, ob die Kammern und Verbände ihrer Verantwortung bewußt werden und sich vor allem im Interesse der hier ansässigen Planer endlich einmal stark machen. Warum nur habe ich daran leise Zweifel ??
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04.03.2008 at 12:55 Uhr |
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C.Zeh
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Ja hallo, ich staune ! Doch einer hier, der zu diesem Thema eine Einung hat, ich dachte schon, der Beitrag geht allen hier an den Füßen vorbei.
Lieber Her Kollege SMSOFT, ich danke Ihnen für den Hinweis, das die Kammern und Verbände sich stark engagieren und ich bin die Letzte, die ehrenamtliche Arbeit verteufelt. Die Krux ist meiner Meinung nach nur, das jede Kammer und jeder Verband sein eigenes Süppchen kocht. Wo ist denn eine einzige, länderübergreifende Institution, die das alles mal bündelt ? Sind Kammern und Verbände bereit, sich auch unter Abstrichen an eigenen Satzungen und Bestimmungen mal dem Thema HOAI zu widmen ? Stellen Sie sich vor, was allein ein bundesweit geltendes Baurecht, Bauplanungs- und Zulassungsrecht für Administration freisetzen würde und Zeitreserven mobilisiern würde. Man würde wieder miteinander R E D E N und nicht nur bis zum eigenen Gartenzaun.Kennen Sie so eine Kammer oder einen Verband ? Ich ehrlich gesagt nicht.
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18.03.2008 at 10:58 Uhr |
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smsoft
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
im Prinzip haben Sie schon recht. Wem wäre eine BauO in Deutschland nicht lieber als 16? Aber sobald man das versucht, kommen 16 Ländervertreter und melden ihr "allein selig" machende Formulierung an.
Aber jetzt werden Sie vielleicht staunen:
es gibt einen einzigen offenen Brief aller Bundeskammern und aller Verbände, der gegen über den beiden Ministerien alles ausdrückt was man (höflicherweise) an Enttäuschung, Kritik, Ablehnung und Protest gegen diese Novelle vorbringen kann und muss.
darf ich zum Download empfehlen:
www.bdb-koeln.de/downloads/190308.pdf
auf dieser Seite (www.bdb-koeln.de/index_d.htm) finden Sie auch alles andere, was einzelne Kammern und Verbände zu dem Thema zu sagen haben.
Und dann muss ich Ihnen noch mal recht geben: es erstaunt mich sehr, wie gelassen unser Berufsstand diese Vorgänge zur Kenntnis nimmt.
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20.03.2008 at 15:33 Uhr |
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weka
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Liebe Kollegen,
um mal zurück zum Thema zu kommen: was doch am meisten fehlt, ist die Anpassung der HOAI an sich ändernde Leistungsanforderungen. Kleines Beispiel gefällig?
- Kleine Trainingshalle für Hundeausbildung im Aussenbereich
- anrechenbare Kosten ca 60.000 EUR
- Beauftragt LP1-4
- 7 beteiligte Behörden( ohne Gemeinde und Landkreis)
- 14 Interessenverbände
- 4 Nachbarn
- erheblicher Umfang der Planunterlagen auf Grund der unterschiedlichen Anforderungen
- allein über 20 Stunden Koordinationsgespräche per Telefon, vor Ort, bei Behörden, Nachbarn, Verbänden, Anwälten und Notaren
- Verfahrensdauer: fast 2 Jahre
- Ergebnis: Niemand hat etwas dagegen, die Baugenehmigung wurde ohne Auflagen erteilt, aber alle ( weil ja jeder wichtig ist !!!) wollten unbedingt dazu gehört werden. Nur bezahlen will das keiner...
Was dabei an Honorar herauskommt, wissen hier alle. Dank des Aufwands für die administrativen Anforderungen wäre das streng nach HOAI definitiv ein Verlustgeschäft. Fälle wie diese werden zunehmend zur Regel, denn der Architekt wird eigentlich nur noch dann bemüht, wenn der Bauträger ratlos mit den Schultern zuckt. Unsere Honorarordnung gibt uns hier kaum Möglichkeiten, angemessen abzurechnen. Sie zwingt uns vielfach, unrentabel zu arbeiten, die Interessen des Bauherrn nicht nach besten Wissen und Gewissen zu vertreten, oder gegen sie zu verstoßen. Letzteres führt bei jedem gewieften Bauherrn spätestens mit der Schlussrechnung zum Disput. Und daß wir den in der Regel dann spätestens vor Gericht verlieren, wissen wir auch alle.
Es ist offenkundig, daß die Politik hier keinerlei Interesse hat, zu handeln. Es wird an der wirklich in vielen Bereichen antiquierten HOAI mit laaaangem Atem "verschlimmbessert". Für eine echte Reform, ein ausreichend flexibles und auch den Veränderungen und Besonderheiten des Leistungbildes gerecht werdendes Abrechnungssystem fehlt es m.E. an allem: am Willen, an Kompetenz und vor allem an Mut. Architekten und Ingenieure sind eben keine wirklich relevante Wählergruppe. Das ist die Realität!
Eine Lösung ist nicht in Sicht. Den Kammern und Verbänden bleibt nichts anderes übrig, als zuzusehen.
Zumindest im nichtöffentlichen Bereich dürfte die Umgehung der HOAI in Zukunft Gang und Gäbe werden, wie es übrigens im Bereich der Tragwerkplanung schon jetzt üblich ist (Stichwort Beratungsleistung ...)
Und dennoch: Wir werden's schon überleben...
Gruß
weka
Übrigens: Der Honorarvergleich am Ende des Eröffnungsbeitrages ist ja schön, mehr als Mindestsatz ist doch aber kaum mehr durchsetzbar?!?
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29.03.2008 at 22:35 Uhr |
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smsoft
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Registriert seit: 17.03.2008
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
ja und jetzt ? gute Frage - nächste Frage
aktueller Stand ist:
Der Vorschlag bzw. das Angebot von BAK, BIK und AHO in einer Arbeitsgruppe unter Beteiligung des Berufsstandes eine sachgerechte Novelle zu erarbeiten, wird vom BMWi vollständig ignoriert. Nach Informationen des AHO hat die Arbeitsebene des BMWi den Auftrag erhalten, bis Ende August 2008 einen vollständig überarbeiteten Novellierungsentwurf vorzulegen. Dieser soll noch vor der Ressortabstimmung innerhalb der Bundesregierung dem Berufsstand zur Verfügung gestellt werden. Eine erneute öffentliche Anhörung ist nicht vorgesehen.
Man glaubt also, mit der Anhörung zu dem völlig unbrauchbaren Entwurf, den Berufsstand genug angehört zu haben !
Der weitere Zeitplan sieht vor, dass nach der Ressortabstimmung innerhalb der Bundesregierung im Oktober 2008 ein Kabinettsbeschluss herbeigeführt und der Entwurf dem Bundesrat zur Zustimmung übermittelt werden soll. Die Pläne zur HOAI-Novellierung sollen am 1. Januar 2009 umgesetzt werden.
Ohne dem Ergebnis vorgreifen zu wollen, fragen wir uns natürlich, was herauskommen wird, wenn die gleiche Manschaft, die den völlig unsachgerechten und daher unbrauchbaren Entwurf vom Februar 2008 verfasst hat, nun an einer neuen Novelle arbeitet
Wir sollten heftig protestieren. Für mich ist das eine weitere Missachtung des Berufsstandes durch das BMWi !
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20.07.2008 at 11:29 Uhr |
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C.Zeh
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Wie stellen Sie sich denn wirksamen und heftigen Protest vor ? Ich bin der Meinung, wir organisieren wirklich über die Kammern und Verbände eine DEMO.
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21.07.2008 at 10:39 Uhr |
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weihnachtsgans
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
bin froh über eine novelle der hoai, fühle mich von meinem architekten hinters licht geführt und nehme an, das ist standard. bausumme -250K- hat er eigenmächtig in den bauantrag geschrieben ( angeblich würde es bei einer geringeren summe keine genehmigung geben, deshalb von mir unterschrieben), obwohl von vornherein war, dass nur 60% verbaut werden könnten. anbau an ein bestehendes objekt begründet 25%umbauzuschlag, 10%nebenkosten kommen sowieso dazu, soetwas wie eine kostenvorschau ( wir machen das schon...) oder gar einen verbindlichen kostenvoranschlag hat es bis zum abschluss von phase 4 nicht gegeben. dummerweise gibt es keinerlei schriftliche vereinbarung, deshalb kam letztens, als wir die zusammenarbeit beenden wollten, ein schreiben des architektenanwalts mit der gesamtforderung -40K- bis ende phase 9....
ok, ist lehrgeld und dummheit wird eben bestraft. was ich mir wünschte, ist, dass nicht schon "guten tag" und eine erste skizze kosten die in die tausende gehen, verursachen und dass der architekt vorher! ausführlich über kosten aufklären muss.
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12.08.2008 at 13:47 Uhr |
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Miky
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Re: Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Hallo Weihnachtsgans,
die HOAI-Novelle wird Ihnen bei den von Ihnen beschriebenen Problemen nicht helfen. Sie beschreiben das Problem, dass sehr viele private Häuslebauer haben: unkritisches, blauäugiges Vertrauen in den Architekten.
Unterschreiben Sie niemals einen Bauvertrag, den Sie nicht verstehen! Warum lassen Sie sich die Bausumme von 250K nicht erklären? Wenn Ihr Autohändler Ihnen sagt, Sie müssten zu dem ausgewiesenen Kaufpreis nochmals 10 % extra zahlen, denken Sie sofort, der spinnt. Aber wenn Ihnen Ihr Architekt sagt, man müsse irgendwelche Mondzahlen in die amtlichen Formulare eintragen, dann glauben Sie das unbesehen.
Einen Umbauzuschlag von 25 % gibt es nur, wenn das schriftlich vereinbart wurde (§ 24 HOAI). Pauschale Nebenkosten von 10 % kann der Archi nur abrechnen, wenn Sie das bei Vertragsabschluss schriftlich vereinbart haben (§ 7 HOAI).
Der Anwalt des Archi´s hat mit hoher Sicherheit nicht geprüft, welches Entgelt dem Archi möglicher Weise zusteht. Der schreibt erst einmal das auf, was der Archi sich so vorstellt.
Schreiben Sie zurück, dass Sie eine ordentliche, für einen Laien prüfbare Rechnung erwarten, in der auch die Anspruchsgrundlage exakt bezeichnet sein muss. Gehen Sie damit zu einem Sachverständigen (möglichst öffentlich bestellt und vereidigt; Adressen bekommen Sie bei Ihrer IHK). und lassen Sie ihn das Ding prüfen. Auf den Kosten dafür bleiben Sie zwar sitzen, aber das lässt sich vorher mit dem Sachverständigen abstimmen. Mehr als etwa 1.000 € sollte es nicht kosten. Diesen Betrag können Sie dann als Lehrgeld abschreiben, aber doch nicht kampflos die ganzen 40K.
Übrigens verhalten sich nicht alle Architekten so, wie Sie es in Ihrem Fall beschreiben. In der Regel sind Architekten doch recht zuverlässige Mitglieder unserer Gesellschaft, aber schwarze Schafe gibt es natürlich überall...
Also: Zahlen Sie Rechnungen nicht so schnell, wie Sie Bauanträge unterschreiben!
Miky
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Miky
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13.08.2008 at 14:54 Uhr |
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smsoft
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
jetzt tut sich vielleicht doch noch was :
http://www.cducsu.de/Titel__Pressemitteilung_Neuregelung_der_HOAI_laeuft_nun_in_die_richtige_Richtung/TabID__6/SubTabID__7/InhaltTypID__1/InhaltID__11425/Inhalte.aspx
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30.11.2008 at 18:21 Uhr |
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dresden
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Nach derzeitigem Stand der Planung will das Kabinett die neue HOAI Ende Januar 2009 ins Gesetzgebungsverfahren bringen.
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Dr. R. Althoff, FA Bau- und ArchitektenR, FA VerwR, Spezialist für die HOAI
www.Bau-und-Immobilie.de - Dresden.Erfurt.Dortmund.Berlin
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12.12.2008 at 18:32 Uhr |
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smsoft
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Re: Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
quote: dresden wrote:
Nach derzeitigem Stand der Planung will das Kabinett die neue HOAI Ende Januar 2009 ins Gesetzgebungsverfahren bringen.
Die Überarbeitung des völlig unbrauchbaren Entwurfs vom Februar 2008 war für September, danach für Oktober, danach für Dezember und im Dezember fest für Mitte Januar 2009 den Kammern und Verbänden zugesagt!
Auch diese Zusage wurde wieder mal nicht eingehalten!
Das Ganze entwickelt sich zu einem unglaublichen Akt der Missachtung des Berufsstandes von Architekten und Ingenieuren durch die amtierende Bundesregierung! Wobei einem da inzwischen auch gröbere Bezeichnungen durchaus in den Sinn kommen.
"Notleidende" Banken und z. B.die Autoindustrie werden mit zig Millarden unterstützt, wärend man andere Berufe am langen Arm versauern lässt.
Dabei fordern die Architekten und Ingenieure im Gegensatz zu anderen gar keine Unterstüzung, sondern nur eine angemessene und seit über 10 Jahren überfällige Anpassung vorhandener Regelungen.
Vielleicht ist das der Fehler, wir sollten einfach auch mal ein paar Milliarden staatlicher Unterstützung fordern. Wenn wir dann ein paar Millionen bekommen, können wir die in unseren Büros verbraten und bräuchten uns keine Mühe mehr zu geben betriebswirtschaftlich vernünftig und effektiv zu arbeiten. Denn wenn das Geld dann alle ist, dann kann man ja wieder nach staatlicher Hilfe schreien.
Nach dem probaten Motto: die Damen und Herren Politiker wollen doch sicherlich auch, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben, oder ?
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17.01.2009 at 16:03 Uhr |
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bento
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Das aktuelle Seminarprogramm der Ingenieurakademie West e.V. beschäftigt sich natürlich auch mit de HOAI.
Das erste Seminar mit dem Titel "Aktuelle Entwicklung der HOAI" findet am 09.03.09 statt und hat als Einleitungssatz:
"Das Seminar befasst sich sowohl mit den vorgesehenen Änderungen der HOAI zum 01.01.2010 als auch........."
Das zum Thema "Wann kommt die neue HOAI?"
Viele Grüße
bento
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18.01.2009 at 12:29 Uhr |
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C.Zeh
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Sollten wir nicht mal einen Event starten: Germanys next poorest arcitects and engineers ?? Und die beiden da oben vor einer Suppenküche ?
Aber nun mal Spaß beiseite; was kommt nun auf uns zu ? Ich bin ja der Meinung man könnte die Leistungsphasen zusammenfassen z.B.
1-3 als Gundlagenermittlung/Entwurfsphase
4 als Genehmigungsphase
5-7 als Projektphase
8/9 als Ausführung/Realisierung
aber ob einer auf mich kleines Licht hört ?
[Edited by C.Zeh on 20.01.2009 at 17:20 Uhr]
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20.01.2009 at 08:44 Uhr |
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smsoft
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Re: Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
quote: C.Zeh wrote:
Sollten wir nicht mal einen Event starten[Edited by C.Zeh on 20.01.2009 at 17:20 Uhr]
das ist ja auch ein Teil der Sauerei, dass man solange eine Novelle in Aussicht gestellt wird, man so richtig nix machen kann. Ersten weiß man nicht, ob jetzt doch was kommt und wenn ja, weiß man nicht, wie die Inhalte aussehen.
Die letzten inhaltlichen Meldungen sahen ja ganz gut aus :
http://www.baumeister-online.de/aktuelles/index.phtml?modus=detail&id=1319
- nur wo ist sie denn nun, die Novelle ?
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20.01.2009 at 18:27 Uhr |
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dresden
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Nach neuestem Stand der Dinge soll die neue HOAI am 29.04.2009 verabschiedet werden. Es läuft aber derzeit nochmals eine Frist zur Stellungnahme für die betroffenen Verbände und Institutionen. Ob es wirklich beim 29.04. bleibt, ist deshalb nicht sicher.
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Dr. R. Althoff, FA Bau- und ArchitektenR, FA VerwR, Spezialist für die HOAI
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13.03.2009 at 11:02 Uhr |
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smsoft
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Re: Re: Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
der überarbeitete Entwurf ist nun endlich heute bei den Verbänden eingegangen.
Stellungnahme wird bis zum 09.04. erwartet. (Überarbeitungszeit: 14 Monate!)
Man fragt sich allerdings: wo zu Stellungnahme? wenn doch nichts mehr zu ändern ist, da der Kabinettsbeschluss noch im April erfolgen muss, will man in dieser Legislaturperiode noch zu Potte kommen.
Die Texte zur Novelle gips hier:
http://www.bdb-koeln.de/downloads/HOAI_6.Novelle.zip
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24.03.2009 at 16:29 Uhr |
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bento
Level: Sr. Member
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Re: HOAI-Novelle - Referentenentwurf mit Stand vom 08.02.2008
Nun denn,
scheint so, als ob wir nächste Woche Freitag die "neue" HOAI bekommen werden!
( siehe 859. Sitzung des Bundesrates, TOP 48 )
[url=http://] http://www.bundesrat.de/cln_090/nn_6898/sid_31EA06B9266DFADD4EEA441739837BC4/nsc_true/DE/parlamentsmaterial/to-plenum/859-sitzung/to-node.html?__nnn=true[/url]
Viele Grüße
bento
[Edited by bento on 02.06.2009 at 18:27 Uhr]
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02.06.2009 at 18:24 Uhr |
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fdoell
Level: Moderator
Beiträge: 2442
Registriert seit: 10.01.2003
IP: Logged
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HOAI-Novelle - beschlossen!
Der Bundesrat hat heute der neuen Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) zugestimmt und eine begleitende Entschließung gefasst.
Darin begrüßt er die Anhebung der Honorarsätze, fordert aber zugleich eine weitere Modernisierung und redaktionelle Überarbeitung der HOAI. Problematisch findet er, dass verbindliche Honorarsätze allein bei Planungsleistungen vorgegeben sind. Darüber hinaus bitten die Länder die Bundesregierung, innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten der Novelle über die Entwicklung und eventuell notwendige Anpassungsmaßnahmen insbesondere hinsichtlich der Honorarstruktur, des Leistungsbildes, der Anrechenbarkeit nach Bausubstanz sowie der Regelung zur Objektüberwachung zu berichten.
Die HOAI-Novelle soll Anreize für kostensparendes Bauen schaffen, Bürokratie abbauen und mehr Freiräume für Vertragsgestaltung ermöglichen, um den Ansprüchen heutiger komplexer Planungsprozesse zu entsprechen. Durch ein so genanntes Baukostenmodell sind die Honorare künftig von den tatsächlichen Baukosten abgekoppelt. Grundlage sind dann die in der Entwurfsplanung berechneten Kosten. Alle Tabellenwerte werden um 10 Prozent erhöht.
Quelle: http://www.bundesrat.de/cln_099/nn_95694/DE/presse/pm/2009/112-2009.html?__nnn=true
Der genaue Beschlusstext und der Veröffentlichungstermin (am Folgetag tritt die neue HOAI in Kraft) liegen noch nicht endgültig vor.
Herzliche Grüße
Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
HOAI-Sachverständiger
www.doellconsult.de
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Herzliche Grüße
Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
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12.06.2009 at 12:44 Uhr |
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fdoell
Level: Moderator
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Bundesrats-Beschluss vom 12.09.2009
Und hier nun der genaue Beschlußtext mit der zusätzlichen Entschließung - den Empfehlungen der Ausschüsse wurde dabei fast uneingeschränkt gefolgt:
http://www.bundesrat.de/cln_090/SharedDocs/Drucksachen/2009/0301-400/395-09_28B_29.
Herzliche Grüße
Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
HOAI-Sachverständiger
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Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
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15.06.2009 at 13:22 Uhr |
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