Hallo,
ich hoffe mir kann hier jemand einen Rat geben zu Thema.
Folgendes:
Unser Architekt der vom Hausbauer beauftragt wurde hat in seinen Bauzeichungen für den Neubau eines EFH falsche Höhenangaben gamacht. Er hat das ganze Grunstück um 1m Höhenunterschied falsch eingemessen. Das Grundstück hat sozusagen einen Hang von 2,5m und nicht 1,5m wie er meinte. Jetzt hat die Erdaushubfirma das ganze Gelände nach seinem Nullpunkt aufgeschüttet. Unser Hasu würde jetzt auf einem Berg stehen und das Grundstück nahezu Wertlos, da wir rießen Böschungen zum abstützen des Hauses machen müssten. Wir haben den Bau jetzt gestopp, da ich mit meiner Terasse nicht 2,5m über der Straße sitzen möchte. In wie fern haftet denn der Architekt da jetzt auf folgekosten für Neuplanung, Rückbau und Folgekosten (z.B. Stützmauer für obiges Grundstück)

Ich hoffe es hat jemadn Rat oder ein Gerichturteil mit ähnlichen Fall. Meine Erdaushubfirma meint das gäb es offt.

Gruß Kay

Lieber Herr Petri,

nichts für ungut, aber ich hoffe Ihre Baukenntnisse sind besser als Ihre Rechtschreibkenntnisse. Immerhin haben Sie die Bautätigkeiten ja bereits gestoppt!

Logisch wäre mir erschienen, wenn Sie den "Vorfall" mit Ihrem Architekten besprochen hätten und dieser die Bauarbeiten bei Einsicht eines Fehlers gestoppt oder zumindest korrigiert hätte. Natürlich hätte er darauf auch selbst kommen können (müssen), immer vorausgesetzt Ihre Schilderungen entsprechen den Tatsachen.

Kann es nicht sein, dass Ihre "Erdaushubfirma" einen Fehler gemacht hat?
Kann es sein, dass der Hauseingang ebenerdig im höchsten Punkt des Grundstücks geplant war?
Was sagt denn Ihr Architekt dazu?
Gab es einen Vermesser oder hat der Architekt zum Einsatz eines Solchen geraten?

Ich möchte hier nichts beschönigen, aber Ihre Angaben erscheinen mir etwas vage.
Sollte Ihrem Architekten tatsächlich ein Fehler unterlaufen sein, so würde es sich vermutlich um einen Berufshaftpflichtschaden handeln, für den seine Versicherung einzutreten hätte.
Da Ihr Planer aber offensichtlich anderer Meinung ist - sonst würden Sie hier nicht fragen - wird wohl nur der Gang zum Fachanwalt Aufklärung bringen.

Viele Grüße
bento

Lieber Petri,

vielleicht noch eine kleine Zusatzinformation zu dem, was mein Kollege zuvor schrieb:

Sie schrieben, "der vom Hausbauer beauftragte Architekt". Das könnte für Sie wichtig sein, denn Ihr Vertragspartner und demnach Ihr Ansprechpartner ist der Hausbauer, und ich vermute, Sie haben eventuell einen Generalübernehmer oder Bauträger-Vertrag abgeschlossen. Bitte prüfen Sie das mal und teilen uns hier das Ergebnis mit.

Wenn es so ist, wie ich vermute, brauchen Sie sich über die Haftung des Architekten überhaupt keine Gedanken machen, denn Ihnen gegenüber haftet Ihr Vertragspartner (Hausbaufirma). Lassen Sie sich nicht vom Bauträger abwimmeln; alle Fehler seines Architekten muß er sich zurechnen lassen und kann dann, wenn er möchte, den Architekten selbst in Haftung nehmen.

Mein Rat: machen Sie ab jetzt alles schriftlich und holen Sie sich anwaltliche Unterstützung. Und holen Sie sich für die restliche Bauphase eigene (=von Ihnen beauftragte und selbst bezahlte) fachliche Unterstützung, zum Beispiel durch einen guten freien Architekten oder Bausachverständigen.

Alles Gute!
R. Kürbitz

Hallo,

erstmal sorry für die Rechtschreibung. Etwas zu schnell geschrieben.

Leider hat der Architekt die Bauarbeiten nicht direkt überwacht. Die Erdaushubfirma hat wie gesagt die Erdanhäufung vom Nullpunkt aus vorgenommen. Als man fertig war, merkte man dass man nicht wie laut Bauplan vom Architekten bei einem Höhenunterschied von 1,4m sondern bei 2,5m heraus kam. Auf dieser Seite ist die Terrasse. Wir haben ja die Baupläne unterschrieben. Aber wie schon erwähnt nur mit einem Grundstückgefälle von 1,4m. Ich habe heute mit dem Architekten telefoniert, da er heute erst erreichbar war. Er meint das Haus soll vom Nullpunkt aus gebaut werden. Dann ist unsere Terrasse aber wie gesagt 2,5m hoch, und nicht wie nach Plan 1,4m. Er stand zumind. ein, dass es ein Fehler im Plan wäre. Wies aber darauf hin, dass das Haus ja eh auf den Nullpunkt kommt und sich die Höhe daraus dann ergibt. Das finde ich eben ne Milchmädchenrechnung. So hätten wir das nie unterschrieben. Mittlerweile hat sich die Gemeinde eingeschaltet und sagt das Haus entspricht nicht dem Bebauungsplan. Ein weiterer Architekt hat sich das jetzt noch mal angeschaut. Er ist ebenfalls der Meinung, dass es sich um einen Architektenfehler handelt. Zumind. ist der Bauplan nicht so wie das Grundstück wirklich verläuft. Das ist nat. Maßgeblich für das Erscheinungsbild des Hauses.

Gruß Kay

Ja. die Hausbaufirma hat Kenntnis davon und will nun einen Kostenvoranschlag vom Erdaushub haben, damit das Haus entsprechend dem 1,42m gebaut werden kann. So wie ich unseren Bearbeiter verstanden habe, wird es er an den Architekten weiter leiten. Wir haben heute auch den Vertrag mit einem unabhängigen Baugutachter geschlossen.

Danke schonmal für die Antworten.

Wie Kollege Kürbitz schon andeutete:
Wenden Sie sich an denjenigen, mit dem Sie einen Vertrag geschlossen haben! Nur gegen diese Firma können Sie Ansprüche geltend machen.

Wenn der Fehler irreparabel ist oder Ihr Vertragspartner nicht reagiert, sollten Sie tatsächlich umgehend einen Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht einschalten.

Viele Grüße
bento

P.S.:
Bei 2,50 m Höhenunterschied hätte man auch über eine Unterkellerung nachdenken können. Man hätte sich im Gegenzug die Auffüllung und die Geländeabfangung gespart.

@bento:

Das mit dem Keller ist soweit absolut richtig. Nur hätte man dann den Höhenunterschied wissen müssen. Wir sind ja von 1,4m aus gegangen.

Gruß Kay

Das sind doch die elementarsten Überlegungen, wenn man in Hanglage baut!!
Also, was da abgelaufen ist, verstehe wer will!
Hat mit Planung nicht viel zu tun und ich befürchte mit HOAI auch nicht!

Wäre vielleicht ein Fall für's Guiness-Buch der Rekorde, wenn nach den ersten Erdarbeiten bereits der Haftungsfall ausgerufen wird!

denkt sich
bento

Ja. Das wundert mich auch. Der Architekt hat das Grundstück ja selber vermessen. Und laut seiner Messung war der Hang lediglich 1,4m. Dazu kommt ja, dass unser Haus eine grundfläche von 120m² hat. Das muss erstmal unterkellert werden. Die Kosten sind da schon um einiges höher.

Gruß Kay

ohje ich hoffe es kann festgestellt werden wer hier der Schuldige ist und muss dafür haften....
Oder es besteht noch eine Möglichkeit für eine angemessene Korrektur.