Hallo allerseits,

folgender Sachverhalt:
Wir planen den Kauf und die Modernisierung eines Einfamilienhauses und haben uns auf Raten von Freunden und Bekannten einen Architekten genommen um eine erste Kostenaufstellung zur Vorlage bei der Bank wegen Klärung der Finanzierung zu bekommen.

Vor zwei Wochen hatten wir einen Termin mit dem Architekten vor Ort und sind mit ihm unsere Wünsche durchgegangen. Am Tag darauf haben wir ihm dann noch alle Unterlagen vom Haus per Mail zukommen lassen. Eine Bestätigung des Mail-Servers, dass die Mail eingegangen ist habe ich angefordert und bekommen.

Danach ist zwei Wochen lang nichts passiert, auf Kontaktversuche per Handy, Telefon und Mail wurde nicht reagiert. Nachdem ich es gestern den ganzen Tag über per Telefon und Handy versucht hatte, kriegte ich dann heute morgen eine Lesebestätigung der Mail mit den Hausunterlagen und 30 Minuten später eine "Kostenaufstellung" über 240.000€. In dieser findet sich keinerlei Aufteilung in Gewerke, Lohn- und Materialkosten, stattdessen wurde nur zu jedem Punkt in unserer Wunschliste eine Summe eingetragen (Beispiel: Fenster erneuern: 37.000€). Zudem werden Punkte aufgeführt, die so nicht besprochen waren, wie z.B. "Erneuerung der gesamten Hauselektrik: 35.000€".

Unser Finanzierungsberater hat diese Aufstellung bereits abgelehnt, da damit der finanzielle Modernisierungsbedarf gegenüber der Bank nicht plausibel vermittelt werden kann und mögliche Eigenleistungen nicht berechnet werden können. Zudem erscheinen ihm manche Posten von den Kosten her nicht plausibel.

Für uns sieht es so aus, dass der Architekt zwei Wochen lang gar nichts gemacht und die Kostenabschätzung dann heute schnell in einer halben Stunde "hingerotzt" hat. Wir haben ihm nun eine Woche zur Nachbesserung gegeben und erwarten binnen zwei Tagen eine Rückmeldung, ob er dies überhaupt leisten kann.

Meine Frage ist nun, mit welchem zu zahlenden Honorar wir rechnen müssen? Geschickterweise haben wir keinen schriftlichen Vertrag, wir hatten lediglich telefonisch den Termin vor Ort vereinbart und beim Termin die Zusage bekommen, dass wir innerhhalb einer Woche die Kostenabschätzung inkl. Auffschlüsselung kriegen würden und dass eine Vertrag nicht nötig wäre.

Für das, was hier bisher geleistet wurde hätte ich in jedem Fall keinen Architekten benötigt, eine entsprechende Schätzung hätte ich (natürlich mit mehr Aufwand & Hilfe durch Google & Co.) auch selber noch hingekriegt.

Vielen Dank für eure Hilfe!

Das wird davon abhängen, ob der Planer nur eine erste Kosteneinschätzung abliefern soll (die Ihnen aber zu grob und teilweise unbegründet erschien), diese verfeinern soll oder er gleich eine Vorplanung machen soll.

Ob das ein Glück ist, dass Sie nicht schriftlich vereinbart haben, was zu tun ist, scheint mir fraglich.

Bringen Sie mal ein altes Auto zur Werkstatt und fragen Sie, was das kosten würde, alles zu richten, und während die Werkstatt das untersucht, fragen Sie in einem Forum wie diesem , was wohl die Werkstatt dafür berechnen wird...

Sprechen Sie doch mal mit dem Architekten, was er vorhat zutun und wie er das abrechnen will! Das ist in jedem Fall zielführender als hier spekulieren zu lasen, was der Planer vielleicht denkt.

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Herzliche Grüße
Friedhelm Doell
Beratender Ingenieur
HOAI-Sachverständiger
www.doellconsult.de